Dienstag, 7. Oktober 2014

Neus, altes Auto

Nun will ich doch auch hier mal schnell den Stand der Autodinge kund tun. Ich habe nämlich einen neuen, alten Wagen.

Ich hatte ja schon kurz die Geschichte vom Ende des Polos niedergeschrieben und auch dort schon zwei Alternativen erwähnt.
Wie dort zu lesen ist, wollte ich als erstes Mal zu Ronnie fahren, um mir seinen alten Corsa anzusehen. Also hin.... und keiner da. Weder Ronnie noch der Corsa. Beide kamen aber kurz später gemeinsam angerollt.
Ich wusste ja vorher schon, dass er die Kiste vor knapp einem Jahr für die HU fertig gemacht hatte. Baujahr 1995 und gut 210tkm runter. Naja, Rostprobleme gibt es aktuell nicht und der 1,2l-Motor mit seinen bescheidenen 45 Pferdchen gilt als ziemlich standfest.
Probefahrt war soweit auch OK, an sich gab es an dem gebotenen wenig auszusetzen.
Bis auf das, was eben nicht geboten werden konnte. Was mir speziell etwas aufstieß: Kein ABS und vor allem auch nur einen Fahrer-Airbag.
Da ich ja nun schon öfters neben Levi (der auch lieber seinen Kindersitz vorne hat) auch mit Genia unterwegs bin gefiel mir beides nicht so recht. Generell ist die Ausstattung halt spartanisch. Ähnlich wie beim Polo auch. Allerdings kam mir dieser auf dem Rückweg später irgendwie deutlich hochwertiger vor. Als wäre er eine Fahrzeugklasse höher.
Nun gut, da musste ich definitiv noch einmal drüber schlafen.

Somit nahm ich auch noch einmal Kontakt mit meinem Schrauber auf und wir beschlossen, uns mal seinen Corsa (auch Modelltyp B, aber einer der letzten) am nächsten Tag anzusehen.
In Jöllenbeck (dort stand das Autochen) angekommen machte dieser Wagen gleich beim ersten Blick einen deutlich besseren Eindruck. Gut, oben am linken Kotflügel gab es mal eine Beule, die mehr schlecht als recht ausgebessert wurde. Also statt ein Neuteil wurde das Blech ausgebeult und neu lackiert. Wirklich schön ist anders, aber die Reparatur liegt auch schon über 4 Jahre zurück und ist sonst OK, also nix mit Rost oder so.
Auch mein Schrauber hatte sich vorher noch einmal bei seinem Freund erkundigt, was der im Frühjahr machen musste und wie es so mit dem allgemeinen Zustand aussieht. Da wäre wohl alles bestens und ich habe absolut keinen Grund, seiner Aussage zu misstrauen.
Im Prinzip hat dieser Wagen (Sondermodell 100 zu eben diesem Geburstag von Opel) bis auf das "Elektropaket" (Zentralverriegelung und elektr. Fensterheber) alles an Board:
Velourausstattung (feinfein), geteilt umklappbare Rücksitze, 4 Airbags, Klimanlage und die Lenkunterstützung EPS (eine Art elektrischer Servolenkung).
Dazu den deutlich neueren 1.0l 12V 3-Zylinder-Motor mit 55PS und rund 146tkm auf dem Tacho.
Ich hatte natürlich vorher schon etwas quer gelesen und wie bei fast allen Modellen gibt es viele Für- und Widersprecher. Immer wieder wird der Motor als "schlecht" bezeichnet (oft allein wegen der Tatsache der Zylinderzahl), dann natürlich wegen des "eigenen" Klangbildes nicht gemocht und diverse andere Sachen, die der Antrieb haben kann. Wie aber bei eigentlich fast allen anderen Motoren auch. Nun, davon ließ ich mich nicht abbringen, zudem wurde der nächst größere (4-Zylinder-) Motor aus diesem 3-Topf entwickelt.
Und außerdem war meine letzte Erfahrung mit einem kleinen Viertopf im Polo nun auch nicht gerade besonders glücklich mit dem recht schnell gekommenen Motorschaden. Abgesehen davon sehe ich aktuell immer noch verdammt viele Wagen mit eben diesem Antrieb herum fahren. So desaströs kann es also nicht sein.
Aber mein Schrauber selber ist auch kein Fan von "diesem rappeligen 3-Zylinder". Aber eher wegen seiner "Laufkultur", nicht weil er Bedenken wegen der Zuverlässigkeit hätte.
Nun denn, ich war mit meiner Ténéré beim Besichtigungstermin, rappeliger als mit ihrem Einzylindermotor wird es sicher nicht...

 

Trotz der langen Standzeit sprang das Maschinchen sofort an und lief im Rahmen seiner Möglichkeiten schnurrend rund vor sich hin.
Doch, an diesem Wagen gefiel mir alles besser. So wurden wir uns schnell einig. Da der Wagen dort eh nicht mehr länger rumstehen sollte, würde ich ihn für 900€ bekommen, wenn ich ihn selber mit Kennzeichen dort abhole. So spart sich mein Schrauber noch die Besorgung und den Zeitaufwand für ein Kurzzeitkennzeichen.
Er hat selber 800€ für den Wagen bezahlt, dazu noch einige kleine Ersatzteile für 70€ dazu. An Autos Geld verdienen geht sicher anders...

In der Zwischenzeit erkundigte ich mich bei hiesigen Autoverwertern nach dem Restwert meines Polos. Parallel dazu kam die Anfrage eine Arbeistkollegen eines Hornet-Bekannten.
Auch der ist Schrauber sucht halt immer genau solche Auto zum fertig machen.
200€ sollte ich für den Polo noch bekommen, so waren wir doch alle zufrieden.
Schon am nächsten Tag kam dieser vorbei und nahm das rote Elend passend mit rotem Kennzeichen mit.

 

2 Tage später hatte ich den Ummeldetermin bei der KFZ-Stelle und so meldete ich den Polo ab und den Corsa gleich an. Am nächsten Tag sammelte mich mein Schrauber bei mir daheim ein und wir fuhren zusammen zum Wagen. Kennzeichen dran, das geschäftliche klären und noch ein paar Einzelheiten austauschen: Er würde den schwarzen Opel gerne noch einmal in seiner Werkstatt durchschauen, Öl und Bremsflüssigkeiten wechseln, zudem das schon beschaffte Ersatzteil der Klimaanlage einbauen und dann auch gleich den ebenfalls vorhandenen Satz Winterreifen aufziehen.
Also gleich noch einmal einen kleinen Service.

Inzwischen fahre ich mit dem neuen, alten Autochen herum und er hat Genia und mich auch schon zum Flughafen und zurück gebracht. An die Eigenheiten des Motörchens gewöhnt man sich schnell und die deutlich leichtere Lenkung erfreut. Zudem mag Levi den Wagen, warum auch immer.

Derweil hoffe ich mal, dass der Corsa einige Zeit hält...

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